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#Wurmkur 2.0: AcK1

+++ Bereits seit Januar 2007 verfolge ich die Meldung von der etwas anderen Wurmkur gegen Multiple Sklerose durch die Medien (Wurmfortsätze).
Nun scheint es zumindest in der Degustationsform der Therapie zu einem kulinarischen Durchbruch gekommen zu sein. Statt ganzer Würmer genügt womöglich das Eiweißmolekül AcK1 aus dem Hakenwurm, um das ms-verwirrte Immunsystem zu modulieren; via Spektrum.de.

#Murine Darmfloristik

MARTINSRIED +++  Hartmut Wekerle vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie und seine Kollegen haben bei der Untersuchung ms-kranker Mäuse (EAE) beobachtet, dass sämtliche Krankheitssymptome nahezu völlig ausbleiben, wenn die Nager in einer keimfreien Umgebung aufgezogen werden. In weiteren Experimenten zeigte sich dann, dass die Maus-Variante der Multiplen Sklerose tatsächlich nur fortschreitet, wenn die Tiere eine intakte Darmflora aufweisen; via wissenschaft-online.
Das wäre dann also die Gegenthese zur Immunhypothese. Ein Grund mehr, auf probiotische Joghurtdrinks zu verzichten und stattdessen der Immunsuppressiven Kompetenz eines wohltemperierten Schweinepeitschenwurm-Cocktails zu vertrauen. Prosit.

#Wurmkuren gegen MS bisher nur mit dezenter Wirkung?

+++ DocCheckNews hat einen informativen Artikel mit Links und Hintergrundinformationen zum Thema Wurm-Therapien onlinegestellt: Multiple Sklerose: Würmchen, heile mich.
Wichtig: Seit meinem ersten Blogeintrag aus dem März 2008 erreichen mich immer wieder sehr emotionale E-Mail-Anfragen nach Schweinepeitschenwürmern. Leute, eure Erwartungen müssen realistisch bleiben. Die Behandlung erwies sich in den Studien zwar bisher als gut verträglich und im Vergleich zu CRAB* als relativ preiswert, nach Datenlage hielt sich dafür aber auch der therapeutische Effekt in engen Grenzen. Zu Euphorie besteht kein Grund.
(*gemeint sind die Basistherapeutika Copaxone, Rebif, Avonex und  Betaferon)

#Wurmeier, salzig im Abgang mit einer Note von toter Maus

MÜNCHEN +++ Neues von der Wurmkur, (Myelounge berichtete): Die orale Gabe von Eiern des Schweinepeitschenwurms (Trichuris suis) führt über drei Monate zu einer Reduktion von entzündlichen Läsionen im Zentralen Nervensystem von MS-Patienten. Das haben US-Forscher in einer Phase I-Pilotstudie nachgewiesen; via Kompetenznetz-MS.
Prof. Dr. Ralf Gold rät selbstverständlich vom Selbstversuch ab, denn: «all dies lässt uns im modernen Industriezeitalter zögern, einen solchen Therapieversuch bei MS mit ruhigem Gewissen zu empfehlen. Moderne MS-Medikamente erfordern zwar Sicherheitsmaßnahmen und sind hochpreisig, aber wahrscheinlich in vielen Aspekten diesem Ansatz überlegen.»
Es gibt nur drei Aspekte, Herr Gold: Wirkung, Nebenwirkung und Preis.
[Appendix] Erstmalig kam mir die Idee 2002 beim Schauen einer BBC-Doku über die biochemischen Tricks der Parasiten. Im Januar 2007 geisterte die Meldung von der etwas anderen Wurmkur gegen MS dann tatsächlich durch die Medien – die Chefarztfrau berichtete. Ein parr Monate war Ruhe. Schließlich fand sich das Thema in einer Meldung der Financial Times Deutschland im März 2008 wieder – also habe ich recherchiert: Die Medizin kommt auf den Wurm.
Aber ob die Wurmkur Sinn macht? Abwarten. Allerdings dienen natürlich Gifte, Pilze (Gilenya) und dergleichen immer öfter als Vorlage für die Medikamentenentwicklung. Die Evolution hatte halt ein paar hundert Million Jahre mehr Zeit ihre Wirkstoffe durch Mutation zu optimieren.

PS: Die Reaktionen im DMSG-Forum sind schon seltsam: Gerne wird über die nagetierbasierte Mainstream-Forschung geklagt – aber werden exotischere Ideen naturwissenschaftlich überprüft, ist’s auch nicht recht. Scheiß Balkenatrophie.

Disclosure: Der Autor ist Schweinezüchter.

Alle Jahre wieder: Die Wurmkur gegen Multiple Sklerose

Bereits im Januar 2007 kroch die Meldung von der etwas anderen Wurmkur durch die Medien. Dann war bis März 2008 Ruhe. Schließlich bohrten sich ein paar Schweinepeitschenwürmer bis in die financial times deutschland vor und die myelounge berichtete ausführlich.
[Bild vom Hakenwurm; via Wikipedia, public domain] Weiterlesen

Eine Wurmkur gegen Multiple Sklerose?

Ei des Peitschenwurmes (Trichuris trichiura)Schützen Darmparasiten vor Autoimmunkrankheiten? Möglicherweise ja, die Hinweise verdichten sich und der vermutete Wirkmechanismus erscheint plausibel. Bloß wann wird die Therapie für den Normalpatienten verfügbar? Könnte frau das nicht einfach so ausprobieren? Oder hat bereits jemand im Selbstversuch immunzoologische Erfahrungen sammeln können? Weiterlesen