+++ Ausgerechnet im kommerziellen e-med-Newsletter verlinkt: «… Der Gesunde will nichts wissen von den Zuständen in deutschen Pflege- und Krankeneinrichtungen, wo das profitorientierte System der Gesundheitsindustrie Alte und Kranke goldene Eier legen lässt. Statt eines würdevollen und selbstbestimmten Lebens verschreibt das Doktorchen den Kranken und Schwachen den täglichen Pharmacocktail, der alle Erinnerung an den Artikel 1 des Grundgesetz auslöscht»; via Hanf-Journal.
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#CCL21 tut weh
FREIBURG +++ Forscher identifizieren den Entzündungsfaktor CCL21 als Auslöser neuro- pathischer Schmerzen nach Verletzungen des peripheren Nervensystems. Über die Schmerzentstehung nach Schädigungen des zentralen Nervensystems sagen sie nichts, schade; via DocChek.
By the way: Ein wenig bekannter Effekt von Opioiden ist die Unterdrückung der Immunantwort, indem die Steroidfreisetzung gesteigert, die Aktivität natürlicher Killerzellen reduziert und die Produktion verschiedener Antikörper vermindert wird; via Ärzte Zeitung.
Chronische Vorurteile quälen insbesondere kranke Frauen
«In ihrem Klinikalltag beobachtete sie, dass Frauen mit den Schmerzen anders umgingen. So tendieren Frauen nach ihrer Ansicht eher dazu, sich auf die emotionalen Aspekte des Leidens zu konzentrieren – im Gegensatz zu Männern, die physische Veränderungen in den Mittelpunkt stellen. Dadurch erleben die Frauen den Schmerz stärker, denn die assoziierten Gefühle sind meistens negativ belastet.» – Aha, Schmerzen erzeugen also bei Frauen negative Gefühle. Männer hingegen begrüßen die Qual vermutlich, ja sie erregen sich an ihr bis hin zur Ekstase oder was?
Wenn ich rekapituliere, wie oft sich meine weiblichen Verwandt- und Bekanntschaften, trotz definitiv somatischer Befunde, von Ärzten als psychisch verwirrte Hypochondrinen haben behandeln lassen müssen, dann bekomme ich über o.g. Meldung einfach nur das Kotzen. Umso schlimmer, wenn derartiger Blödsinn auch noch von einer Frau (Jennifer Kelly) verbreitet wird.
mittig achtsam
BERLIN Ohmygod, nach Herrn Sarrazin ist jetzt auch noch die Meditation in der Mitte der Gesellschaft angelangt – nämlich im edlen Atrium der Deutschen Bank. Dort haben am vergangenen Wochenende ein gutes Dutzend, laut Christian Weber zum Teil hochkarätige Forscher einen Kongress unter dem Titel Meditation und Wissenschaft abhalten dürfen. Sehr zum Leidwesen der anwesenden Deutschbanker warnten die Forscher jedoch vor Erlösungsphantasien; via süddeutsche-zeitung.
Nichts gegen ein paar funktional-mrt-geprüfte Psychotechniken zur Alltagsbewältigung, aber der huldvolle Ton ihres Artikels ist widerlich, Herr Weber. Der Duktus erinnert ein wenig an die Wundersalbenposse des SZ-Kollegen Werner Bartens.
PS: «(…) bei dem wächst die Graue Substanz in den Gehirnregionen, die für die Repräsentation des gefühlten Leibes zuständig sind.» Har har, das ist gewiss die richtige Meditation für Leute mit neuropatischen Schmerzen, amoklaufendem Babinski-Reflex oder einer Spastik.
Schmerztherapie – besser selber besser machen?
Palexia® kommt mir nicht ins Haus!
+++ Der Conterganhersteller Grünenthal erhält die Marktzulassung für Palexia®. Der neue Opioid-Rezeptor-Agonist und Noradrenalin-Wiederaufnahme- hemmer Tapentadol soll gegen starke chronische Schmerzen eingesetzt werden. Neben der Schmerzleitung beeinflusst der Stoff auch die emotionale Qualität der Schmerzwahrnehmung. Ein analgetisches Antidepressivum?
Ãœbrigens: Von Grünenthal lasse ich mir erst was verschreiben, wenn die feine Gesellschaft vollständig an die Contergan-Opfer übereignet ist – also nie.
Cannabis-Medikamente in Deutschland
Cannabis soll es künftig auf Rezept geben, aber die bürokratischen Hürden bleiben so hoch wie die Preise. Von einem einfachen Zugang wird daher weiterhin nicht die Rede sein können. Und das Heilkraut auf dem Balkon bleibt sowieso illegal, daran ist nichts zu verdienen.
Franjo Grotenhermen, Arzt und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin hält die jüngsten Pläne der Bundesregierung für eine Irreführung: «Ärzte, nicht Behörden sollen entscheiden.»
Übrigens Franjo: Patienten entscheiden schon heute ganz ohne hochbezahlte Wichtigtuer. Das nennt man Eigenverantwortung.
Sativex® in Spanien zugelassen
Das Cannabis-Mundspray ist seit letzter Woche in Spanien zur Behandlung von Spastik und Schmerzen bei Multipler Sklerose zugelassen; via PharmaLife.
Schrecklich böse Droge, buhaah. Grüße nach Spanien.