+++ Deutsche Forscher entwickeln ein labormedizinisches Diagnoseverfahren, das es in Zukunft ermöglichen soll, Krankheiten durch einen genetischen Fingerabdruck in der Mikro-RNA frühzeitig zu identifizieren. Bei 14 teils schweren Krankheiten gelingt ihnen das bereits heute recht zuverlässig – darunter auch Multiple Sklerose; via Welt und Ärzteblatt.
[Nature Methods: Toward the blood-borne miRNome of human diseases
Bisher handelt es sich noch um Grundlagenforschung. Wann das Verfahren in die klinische Praxis kommt, ist also noch völlig offen. Die privaten Kranken- und Lebensversicherer warten derweil ungeduldig.
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#Multiple Sklerose ist eine Erkrankung des Immunsystems
+++ Die weltweit bisher größte MS-Genomstudie (Abstract) belegt: Die MS ist keine stressbedingte, psychosomatische, toxikologische oder gar venöse Erkrankung. Sie ist eine durch die Kombination von genetischen und umweltbedingten Risikofaktoren ausgelöste Störung des Immunsystems; via Informationsdienst-Wissenschaft.
Ach so.
Wirkung von Interferon-beta durch Gentest abschätzbar?
Vielleicht ein erster Schritt Richtung personalisierter Medizin: «Mit dem Test können wir bereits vor Therapiebeginn das Risiko abschätzen, ob Patienten Antikörper gegen Interferon-beta entwickeln und damit die Behandlung nach ca. zwölf Monaten unwirksam wird. Diese Information ist für die Wahl des Medikaments von großer Relevanz.»
Gewiss ist, wer eine Interferon-BT beginnt, fühlt sich dank ihrer Nebenwirkungen krank – ganz unabhängig vom MS-Verlauf. Da sollte sich die Quälerei wenigstens lohnen.
Glutamat
Warum Glutamat eine Migräne auslösen kann, antikulinarisch schmeckt und wer weiß was sonst noch in den Gehirnen genetisch prädisponierter Esser auslösen könnte? Bon Appétit; via deutschem-ärzteblatt.
MS-Zwillingsstudie – erfolglos durchs Genom sequenziert
SANTA FE Stephen Kingsmore und seine Kollegen vom National Center for Genome Resources haben Genom, Epigenom und RNA von drei eineiigen Zwillingspärchen verglichen (nature):
Obwohl alle sechs Zwillinge für die MS typische Variationen in der Gensequenz aufweisen, ist jeweils nur eines der Geschwister an MS erkrankt. Entgegen ihrer Erwartung fanden die Forscher aber keine genetischen Unterschiede zwischen gesunden und kranken Geschwistern. Wieder mal erhärtet sich damit der Verdacht, dass geheimnisvolle Umwelt- einflüsse der eigentliche Krankheitsauslöser der Multiplen Sklerose sein könnten; via zeit.
Wir sind also genauso schlau wie vorher – das aber wissenschaftlich etwas fundierter.