Tysabri: Jetzt schon 52 PML-Fälle, das Risiko steigt mit der Anwendungsdauer.

Das Paul-Ehrlich-Institut veröffentlicht sein erstes zusammen mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte herausgegebenes Bulletin zur Arzneimittelsicherheit und widmet einen vierseitigen Artikel dem brisanten Thema PML nach Behandlung mit Natalizumab (Tysabri®).
Unter anderem heißt es dort, dass das Risiko ab 20 Infusionen deutlich steige und: «Anhand der vorliegenden Angaben über die Fälle aus Europa, deren zeitliche Verteilung sowie der Zahl verabreichter Infusionen wird die kumulierte Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer PML innerhalb von drei Jahren nach Therapiebeginn auf 3,8 auf 1.000 behandelte Patienten geschätzt (95-prozentiges Konfidenzintervall: 2,2 – 6,4).» Das Bulletin zur Arzneimittelsicherheit gibt es hier als PDF (Danke für den Link, Pit).

Biogen Idec goes Social Media

«Neuigkeiten aus der Forschung sowie Wissenswertes rund um die Erkrankung Multiple Sklerose nun auch auf Twitter und Facebook», meldet die Promotionplattform ms-life. Toll. Da werde ich selbstverständlich unverzüglich meine famose PML-Fallliste platzieren. Das wird sie bestimmt mächtig freuen, die Biogenis; via facebook & twitter.

Sanamander, das neurologische Regividerm?

Die Rubrik Gesundheit ist ja traditionell der Appendix deutscher Qualitäts-Periodika: Womöglich haben die Wachstumsfaktoren [seiner Salbe] die Nervenscheiden repariert ( …) aber das ist ungewiss, mutmaßt also der Wunderheiler Augustinus Bader (cooler Name, cooles Bild) im Magazin der süddeutschen-zeitung. Kein Wunder, denn der Wirkmechanismus dieser Paste ist schließlich eine ganz neue Art sozial-bionischer Technologie. Da ist alles möglich. Wow!

Fingolimod als Basistherapeutikum ungeeignet

Obwohl nach Studienlage der Standardmedikation mit Interferon beta-1 deutlich überlegen, ist Fingolimod nur mit Vorsicht zu genießen: Während der Studien kam es nicht nur zu zwei tödlich verlaufenden Herpes-Infektionen, einige Probanden erkrankten auch an Herz- rhythmusstörungen, Makulaödemen und Hautkrebs. Die Professoren Gold und Martin raten daher zur Vorsicht; via doc-check.