#Rebif: Merck sucht Revanche für Cladribin-Debakel

DARMSTADT Nachdem Mercks MS-Pille Cladribin weder in der EU noch den USA die Marktzulassung erhielt und Novartis mit Gilenya angreift, besinnen sich die Darmstädter auf ihre Cash-Cow Rebif. Bereits im letzten Jahr stieg dessen Absatz um 8,6 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro. Nun soll die Indikation für das CRAB auch auf die Frühbehandlung der Multiplen Sklerose erweitert werden: Merck reicht Antrag auf Indikationserweiterung für Rebif in Europa ein.

#Amantadin nur noch auf Privatrezept

BERLIN +++ Der Gemeinsame Bundesausschuss gibt bekannt: Amantadin ist zur Behandlung des ms-bedingten Fatigue-Syndroms für GKV-Patienten nicht mehr erstattungsfähig. Die vorliegenden Studien erreichen nicht den zur Kostenübernahme notwendigen Evidenzgrad. Off-Label-User sind in Zukunft Selbstzahler.
Nach Datenlage erscheint die Entscheidung angemessen. Trotzdem hinterlässt sie bei mir ein ungutes Gefühl. Womöglich gibt es ja doch auch sozioökonomisch gehandicapte Patienten, die bis dato von Amantadin profitieren konnten? Und die Schläferratten werden jetzt auf Vogelgrippe umsimulieren müssen.

Forschungsstrategieplan als Wirtschaftsförderung?

Im Text des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung finden sich die Begriffe Methodik, Ethik und Lebensqualität ein bis sechsmal, die Wörter Wirtschaft oder Gesundheitswirtschaft tauchen hingegen über fünfzigmal auf. Gerd Antes, der Direktor des Deutschen Cochrane Zentrums, findet diese vokabulare Priorisierung auffällig und hat also seine Zweifel an Patientennutzen und wissenschaftlichem Wert solcher Art Forschungsförderung aus dem Hause Schavan.
Ich schließe mich dem Zweifler an – oder hättet ihr etwas anderes erwartet?

50 Millionen nervenkranke Europäer – Tendenz steigend

LISSABON (ENS-Jahreskongress) Laut WHO-Neurology-Atlas leiden etwa 50 Millionen Menschen in der EU an einer oder mehreren neurologischen Erkrankungen – und nach Schätzungen des European Brain Council wird die Erkrankungshäufigkeit in den kommenden Jahren um weitere 20 Prozent zunehmen.
Ein teurer Spass: Aktuellen gesundheitsökonomischen Berechnungen zufolge schädigen neurologische Erkrankungen die europäischen Volkswirtschaften bereits heute jährlich mit 386 Milliarden Euro; via journalMED.
Wollen die uns jetzt die Schuld für die Euro-Krise in die Schuhe schieben?

Gailingen via YouTube

Gailingen, Kliniken Schmieder – ein Erfahrungsbericht (sehenswürdig)
Anmerkung der Myelounge-Redaktion: Bei der Kasernierung unbedingt auf einem Erdgeschosszimmer auf der rechten Seite des Haus „Schwarzwald“ bestehen. Die Balkontüren führen barrierefrei in die Freiheit. Einschlusszeiten haben sich damit erledigt.