#Masitinib – schon mal gehört?

+++ Der Wirkstoff ist ein Tyrosinkinase-Inhibitor, der in der Tiermedizin zur Therapie von Mastzelltumoren bei Hunden zugelassen ist. Bis jetzt. In der vergangenen Woche meldete der Hersteller  AB Science SA den Start der Probanden-Rekrutierung für eine Phase-III-Studie an bis zu 450 Individuen der Spezies Homo sapiens. Ziel der Untersuchung ist der Wirksamkeitsnachweis für Masitinib in der Behandlung der primär und  sekundär progredienten Multiplen Sklerose; via msrec.co.ko.
Eine Pille gegen PP- und SPMS ist reif für Zulassungsstudien – das war mir bisher total entgangen. Hoffentlich bleibt die Überraschung positiv.

Diagnose per Mikro-RNA-Bluttest?

+++ Deutsche Forscher entwickeln ein labormedizinisches Diagnoseverfahren, das es in Zukunft ermöglichen soll, Krankheiten durch einen genetischen Fingerabdruck in der Mikro-RNA frühzeitig zu identifizieren. Bei 14 teils schweren Krankheiten gelingt ihnen das bereits heute recht zuverlässig – darunter auch Multiple Sklerose; via Welt und Ärzteblatt.
[Nature Methods: Toward the blood-borne miRNome of human diseases
Bisher handelt es sich noch um Grundlagenforschung. Wann das Verfahren in die klinische Praxis kommt, ist also noch völlig offen. Die privaten Kranken- und Lebensversicherer warten derweil ungeduldig.

#Homöopathie: Die neue Schwatzkunst bleibt die alte

+++ Nicht nur Diskussionen mit Hahnemann-Jüngern sind sinnlos bis zur Erstverschlechterung, auch der Wortwechsel mit Leuten, die nur ‚aufgeschlossen’ gegenüber gewerbsmäßiger Scharlatanerie sein wollen, ist problematisch.
Einmal mit den Memplexen und Begriffsverwindungen der pseudomedizinischen Esoterik kontaminiert, verliert auch ein stellvertretendes GEO-Chefredakteursgehirn deutlich an Kritikfähigkeit. Anatol Stefanowitsch hat die Sprach- und Geistesverletzungen des Homöopathie-Opfers Jens Schröder in den SciLogs dokumentiert – ein deprimierender Befund mit ungewisser Prognose.
Mentalhygiene ist so unerlässlich wie Zähneputzen. Bleibt achtsam!

#Fatique auf der Magnetfeldmatte

DRESDEN +++ Ärzte-Zeitung: Professor Piatkowski und seine Kollegen arbeiten mit der Bemer-Magnetfeldtherapie. Hierbei werden schwache, niedrigfrequente gepulste elektromagnetische Felder durch flexible, flache elektrische Spulen erzeugt. Eine Steuerungseinheit übermittelt ein spezielles, mehrdimensionales Signalgefüge etwa an eine Matte …. Alles klar? Nö, dann hier lang »