Archiv der Kategorie: unterm:tellerrand

Artifizielle Immunologie

Ein Bisschen Lesefutter für die Freunde abgehobener Grundlagenforschung: Mit Methoden der Synthetischen Biologie bauten Jianying Yang und Michael Rethden die Antigenrezeptoren von Mäusen in einer Fruchtfliegenzelle nach …
Okay, ein Nutzwert erscheint für unsereiner fern – trotzdem irgendwie cool.

Palexia® kommt mir nicht ins Haus!

Fehlbildung durch den von Gr�nenthal entwickelten Wirkstoff Thalidomid (public domain)+++ Der Conterganhersteller Grünenthal erhält die Marktzulassung für Palexia®. Der neue Opioid-Rezeptor-Agonist und Noradrenalin-Wiederaufnahme- hemmer Tapentadol soll gegen starke chronische Schmerzen eingesetzt werden. Neben der Schmerzleitung beeinflusst der Stoff auch die emotionale Qualität der Schmerzwahrnehmung. Ein analgetisches Antidepressivum?

Ãœbrigens: Von Grünenthal lasse ich mir erst was verschreiben, wenn die feine Gesellschaft vollständig an die Contergan-Opfer übereignet ist – also nie.

Medikament gegen Ataxie

ROM Italienische Forscher haben erstmals einen Wirkstoff gegen Kleinhirn-Ataxien identifiziert. Mit dem ALS-Medikament Rilutek (Wirkstoff Riluzol) lassen sich Koordinationsstörungen, die im Kleinhirn entstehen, offenbar erfolgreich behandeln; via dgn.
Ob der Wirkstoff für die MS-Therapie relevant sein könnte, ist freilich offen.

(Zell)Selbstmordprotein ‚p53’

Apoptose ist der durch Genexpression gesteuerte Zelluntergang. Die Opfer sterben einen stillen Tod, ganz ohne Entzündungsreaktionen. Reguliert wird der Vorgang durch das Protein p53. An der Philipps-Universität Marburg haben Forscher an Krebszellen diese Regulationsmechanismen erforscht; via scinexx.
Da spätestens im sekundär progredienten Verlauf der MS die Apoptose die entscheidende Rolle zu spielen scheint, ist ihr Verständnis vermutlich auch für uns nicht ganz irrelevant. Irgendwelche Therapie-Vorschläge jenseits der üblichen Gesünder-leben-Sülze? Vitamin D und B oder vielleicht von hinten durch die Brust ins Auge?

Schläferratten

Vollständiger Schlafentzug kann bereits nach wenigen Tagen Demenz und Persönlichkeits- störungen verursachen. Gähn.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganz offensichtlich braucht das Säugetiergehirn Regenerations- pausen. Die physiologischen Hintergründe dieser Erholung haben die Neurowissenschaftler Radhika Basheer und Robert McCarley von der Harvard Medical School an ihren Laborratten untersucht: Tagsüber beanspruchte Hirnregionen der Nagetiere werden nach dem Einschlafen mit Adenosintriphosphat (ATP), dem wichtigsten zellulären Energieträger, regelrecht geflutet. Naheliegend anzunehmen, dass Homo sapiens ähnlich schläft; via spektrumdirekt.
[Bildnachweis: productofloveliness; Thanx!]
[MS und Schlaf]