Der Wirkstoff Salbutamol wird üblicherweise gegen Asthma und chronische Bronchitis verordnet. Doch das Beta-Sympathomimetikum erweitert nicht nur die Bronchien, sondern behindert auch die Interleukin-12-Synthese. Da das Zytokin IL-12 gerade bei Autoimmunkrankheiten wie der MS eine unrühmliche Rolle zu spielen scheint, lag es nahe, die Wirkung von Salbutamol auf die Schubfrequenz zu testen. Fazit: Zumindest im ersten Jahr der Anwendung könnte der Wirkstoff die Schubrate tatsächlich leicht senken; via apotheke-adhoc.
Cholesterinsenker, Blutdruckmittel und jetzt Asthmamedikamente? Das richtige Studiendesign macht’s möglich?
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Schmerztherapie – besser selber besser machen?
Cannabis-Medikamente in Deutschland
Cannabis soll es künftig auf Rezept geben, aber die bürokratischen Hürden bleiben so hoch wie die Preise. Von einem einfachen Zugang wird daher weiterhin nicht die Rede sein können. Und das Heilkraut auf dem Balkon bleibt sowieso illegal, daran ist nichts zu verdienen.
Franjo Grotenhermen, Arzt und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin hält die jüngsten Pläne der Bundesregierung für eine Irreführung: «Ärzte, nicht Behörden sollen entscheiden.»
Übrigens Franjo: Patienten entscheiden schon heute ganz ohne hochbezahlte Wichtigtuer. Das nennt man Eigenverantwortung.
Ein Glaubensbekenntnis?
Die ,mysteriöse’ Stellungnahme des Medizinischen Beirats der DMSG zur britischen Basistherapie-Studie versteckt sich als Pdf auf dem Server des Landesverbands NRW.
Meine Lieblingstextpassage: «Die Frage nach der Langzeitwirksamkeit eines Basis- therapeutikums kann nur durch eine prospektive, Placebokontrollierte Studie beantwortet werden. Eine solche Studie über 10 Jahre oder länger durchzuführen ist einerseits ethisch nicht möglich, andererseits auch logistisch und ökonomisch ein unmögliches Unterfangen.»
Beruht die Argumentation der CRAB-Apologeten am Ende in der Unmöglichkeit der Falsifikation von etwas Nichtexistentem? Trivial aber wirksam.
(CRAB steht akronymsynthetisch für CopaxoneRebifAvonexBetaferon.)
Alles nichts oder?
Studienergebnisse aus Dänemark legen den Verdacht nahe, dass eine Kombinations- therapie aus Cortison und Interferon gegenüber einer Interferon-Monotherapie für die Patienten keinen zusätzlichen Nutzen bringt; via amsel.
Selbstverständlich gab es keine völlig unbehandelte Kontrollgruppe. Sicher ist sicher.
Die CCSVI-Debatte erreicht die New York Times
Die ‚Venöse MS‘ hat es weit gebracht – bis in die New York Times. Aber Vorsicht, der Artikel von Denise Grady thematisiert den CCSVI-Hype auch als Internet-Phänomen. Weiterlesen
Venöse MS (CCSVI) in den deutschen Medien (II)
Seit ich im Juli 2009 auf die Theorie der venösen MS aufmerksam wurde, ist einiges passiert. Mittlerweile scheint zumindest klar zu sein, dass venöse Insuffizienzen im Gehirn von MSlern (auffallend häufig???) vorkommen. Ob die Störungen Auswirkungen der MS sind oder den MS-Verlauf beeinflussen, ist indes immer noch unklar. Ein neutraler Artikel über den Stand der Dinge; via Deutsche-Ärztezeitung.
Ich war damals skeptisch und bin es heute noch, aber immerhin sind mittlerweile ernsthafte Bemühungen im Gang, der Sache auf den Grund zu gehen. Mit Stent-OPs würde ich aber unbedingt noch warten, Leute.[Venöse MS (CCSVI) in den deutschen Medien (I)]
UPDATE: Heute hat auch die DMSG eine kritische Stellungnahme veröffentlicht und die Netz-Venösen hyperventilieren. Alles sehr unerfreulich.
Spiegeltherapie
Visualisierung, Spiegelneuronen und Neuroplastizitäten lassen Grüßen; via wdr-service-zeit.
Unerschrocken wie ich bin, habe ich das gleich ausprobiert. Wow, ein irres Gefühl. Ob’s dem Fußheber hilft, wer weiß?
Eins ist aber sicher, das Erlebnis ist psychotrop genug, um in Kombination mit sativex-ähnlichen Substanzen den Quantensprung ins Wunderland zu hopsen.