Die forschen Pharmas veröffentlichen seit 2009 jeden März die Zuwendungen an die Patientenorganisationen ihrer Wahl.
Um einen schnellen Überblick für das Jahr 2010 zu erhalten, habe ich die Zahlungen der üblichen Verdächtigen an DMSG, Amsel und Konsorten per Tabellenkalkulation aufsummiert – also ohne Gewähr:
- Biogen Idec 68.850 Euro
- Merck Serono 61.230 Euro
- Novartis 128.510 Euro – Die Gilenya-Markteinführung erfordert Opfer.
- Sanofi-Aventis 13.858 Euro – Copaxone ist halt nur Zuckerwasser?
- Bayer HealthCare – 97.520 Euro
Na ja, Korruption sieht anders aus. Viel interessanter als diese eher überschaubaren Spenden wären detaillierte Angaben/Zahlen zu den Aufwandsentschädigung für sogenannte ärztliche Anwendungsbeobachtungen.
Sanofi-Aventis zahlt wohl nicht genug? Oder warum wird Copaxone eher seltend Neuerkrankten gegeben?
Och CS,
via Facebook schrieb mir eben eine Copaxonin, dass sie beim Neuro regelmäßig einen Fragebogen ausfüllt, denn ihr Doc dann vom Cop-Vertrieb mit hundert Euro honoriert bekommt. Das ist natürlich ganz bestimmt nur frei erfunden. Bestimmt.
Würde man diese Behauptung allerdings glauben, dann sähe es so aus, als wenn Sanofi-Aventis/Teva einfach bloß eine andere Marketingstrategie fährt – mehr auf den POS (Point of sail) fokussiert.
Doch so viel, hundert Euro, für einen schlecht formulierten Fragebogen, der meistens noch voller Rechtschreibfehler steckt. Glaube ich natürlich sofort, obwohl ich das Honorar spontan höchstens auf die Hälfte geschätzt hätte. Das macht Hoffnung, scheint so, als wäre das Lohnniveau doch noch nicht so tief gesunken wie vermutet.
By the way Luna,
wenn du mich bei üblen Kommafehlern erwischst, bitte keine Zurückhaltung – lass mich profitieren 😉
Was müssen das für herrliche Zeiten sein, in denen der Hinweis auf einen Kommafehler profitabel ist! Ach! Das wagt man ja gar nicht zu träumen!
Diese Zuwendungen sind ja geradezu homöopathisch. Sollte bei denen am Ende ausgerechnet daran jemand glauben? :p