Chronische Vorurteile quälen insbesondere kranke Frauen

«In ihrem Klinikalltag beobachtete sie, dass Frauen mit den Schmerzen anders umgingen. So tendieren Frauen nach ihrer Ansicht eher dazu, sich auf die emotionalen Aspekte des Leidens zu konzentrieren – im Gegensatz zu Männern, die physische Veränderungen in den Mittelpunkt stellen. Dadurch erleben die Frauen den Schmerz stärker, denn die assoziierten Gefühle sind meistens negativ belastet.» – Aha, Schmerzen erzeugen also bei Frauen negative Gefühle. Männer hingegen begrüßen die Qual vermutlich, ja sie erregen sich an ihr bis hin zur Ekstase oder was?
Wenn ich rekapituliere, wie oft sich meine weiblichen Verwandt- und Bekanntschaften, trotz definitiv somatischer Befunde, von Ärzten als psychisch verwirrte Hypochondrinen haben behandeln lassen müssen, dann bekomme ich über o.g. Meldung einfach nur das Kotzen. Umso schlimmer, wenn derartiger Blödsinn auch noch von einer Frau (Jennifer Kelly) verbreitet wird.

4 Gedanken zu „Chronische Vorurteile quälen insbesondere kranke Frauen

  1. schnuffyswelt

    Ah wegen solcher „wissenschaftlicher“ Meinungen wurde ich zwei Jahre lang als magersüchtige verrückte abgetan obwohl ich massive Gallensteine hatte. Ich könnt bei solchen Meldungen auch nur kot… .

  2. Wolfgang Weihe

    Ja, ich glaube auch, dass sich Männer und Frauen wesentlich unterscheiden! Z.B. sind in der Reha-Klinik bei mir gegenüber doppelt so viele Frauen wie Männer. Aber ich wäre wirklich nie darauf gekommen, dass Frauen schmerzempfindlicher sind. Was ich wirklich vermute, ist, dass Frauen in unserer Gesellschaft eine schwerere Bürde zu tragen haben. Aber vielleicht ist das ja noch abwegiger wie das mit den Männern, die Qualen begrüßen.

  3. Alexander Otto

    Na klar,

    Männer und Frauen unterscheiden sich – zum Glück 😉 – hormonell und anatomisch.

    Das männliche Geschlechtshormon Testosteron dämpft die Wirkung von Schmerzreizen. Das wichtigste weibliche Sexualhormon, Östrogen, hingegen steigert das Schmerzempfinden sogar.

    Das ist aber noch lange keine Rechtfertigung für die Art, in der viele männliche Ärzte – quasi im Affekt – die Beschwerden ihrer Patientinnen psychologisieren oder bagatellisieren.

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