Der Wirkstoff Salbutamol wird üblicherweise gegen Asthma und chronische Bronchitis verordnet. Doch das Beta-Sympathomimetikum erweitert nicht nur die Bronchien, sondern behindert auch die Interleukin-12-Synthese. Da das Zytokin IL-12 gerade bei Autoimmunkrankheiten wie der MS eine unrühmliche Rolle zu spielen scheint, lag es nahe, die Wirkung von Salbutamol auf die Schubfrequenz zu testen. Fazit: Zumindest im ersten Jahr der Anwendung könnte der Wirkstoff die Schubrate tatsächlich leicht senken; via apotheke-adhoc.
Cholesterinsenker, Blutdruckmittel und jetzt Asthmamedikamente? Das richtige Studiendesign macht’s möglich?
Und das richtige Marketing? Immerhin verzeichnen wir hier eine Schubreduktion um 75% gegenüber Copaxone und Placebo.
Wenn auch nur für die ersten zwei Jahre. Ist ja auch besser als in die hohle Hand ge…
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Okay rdo,
danke für deinen Kommentar. Die 75 Prozent hatte ich mir gar nicht so recht vergegenwärtigt. Man ist halt viel Mist gewohnt … Das Wort ‚leicht‘ habe ich also gestrichen. Ich frage mich allerdings, ob sich das Ergebnis in einer größeren Studie reproduzieren lässt. Wenn ja, dann wäre Salbutamol zumindest zeitweise eine echte Alternative zu den CRABs.
Grüße
Naja, in Relativprozenten kann sowas sehr eindrucksvoll aussehen, allerdings in Abhängigkeit der Ausgangswerte. Auf 10 Patientenjahre hochgerechnet, hätte man ~3 Schübe vs ~1 Schub. Ist das eindrucksvoll? Vielleicht, wenn man von schweren Schüben spricht. Aber trifft das auf die auch zu? Und wie sind die 10 Patientenjahre zu werten, wenn nach zwei Jahren eh Schicht mit einem Effekt ist? Der Erfolg für einen einzelnen Patienten dürfte somit .. moderat sein.
Es ist einfach sehr schwierig, bei diesem ganzen Quatsch die wirkliche Wahrheit zu finden, sofern es sie denn überhaupt gibt. Ich habs noch nicht geschafft. 😉